Kaminanzünder und Grillanzünder im Vergleich
Holz, Kohlen und andere Brennstoffe brennen nicht von alleine. So viel ist klar. Damit das Feuer im Kamin oder Grill schnell und vor allem richtig zu lodern beginnt, braucht es eine Anzündhilfe. Auch wenn viele Anwender auf Zeitungspapier oder gefährliche Experimente mit Benzin zurückgreifen, gibt es auf dem Markt deutlich bessere Alternativen. Nachfolgend stellen wir Ihnen diese Alternativen vor und zeigen dabei sowohl die günstigsten wie auch die nachhaltigsten Grillanzünder.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert ein Kaminanzünder?
Ofenzünder und Kaminanzünder funktionieren nach einem ganz einfachen Prinzip. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um Materialien, die aus einem leicht entflammbaren Stoff mit einer sehr hohen Energiedichte bestehen. Werden Holzanzünder angesteckt, entsteht durch den hohen Brennwert ein langanhaltender Brand. Dieser entwickelt über einen langen Zeitraum genügend Hitze, um auch vergleichsweise schwer entflammbare Materialien wie Spaltholz, Grillkohle, Briketts oder Holzpellets nachhaltig zu entzünden.
Vorteile der Kaminanzünder im Überblick
Der größte Vorteil der Feueranzünder ist natürlich die Tatsache, dass sich die Brennstoffe effektiv und komfortabel anzünden lassen. Bei alternativen Anzündmethoden, wie Zeitungspapier oder Eierkartons ist diese Effizienz nicht gegeben, sodass zum erfolgreichen Anzünden viel Material benötigt wird.
Hinzu kommt auch, dass ungeeignete Anzünder wie Papier und Pappe viel Asche erzeugen, die nicht nur viel Schmutz verursacht, sondern auch das Brennverhalten negativ beeinflusst. Zudem führt die Verbrennung von ungeeigneten Anzündern in einigen Fällen auch zu hohem Schadstoffausstoß. Auch in puncto Sicherheit können professionelle Kaminofenanzünder punkten.
Arten von Holzanzündern
Auf der Suche nach der richtigen Anzündhilfe für Ihren Kamin haben Sie die Qual der Wahl, da das Sortiment von flüssig bis fest und biologisch bis chemisch reicht. Dementsprechend findet sich für jeden Anspruch der passende Kaminanzünder.
Kaminanzünder auf Petroleumbasis
Diese Anzündhilfe ist wohl der Klassiker unter den Kaminanzündern. Diese bestehen meist aus einem stark saugfähigen Trägermaterial, das in Petroleum getränkt wurde. Alternativ sind Petroleumanzünder auch in flüssiger Form erhältlich. Vorteilhaft sind neben dem günstigen Preis auch die hervorragende Entflammbarkeit und die hohe Brenndauer, sodass trockenes Kaminholz schnell entzündet werden kann. Negativ ist neben dem teils stechenden Petroleumgeruch auch die Tatsache, dass sich viele Anwender an Petroleum als Brennstoff stören, da ungesunde Dämpfe entstehen.
Kaminanzünder mit Paraffinwachs
Bei Kaminofenanzündern auf Paraffinwachsbasis handelt es sich um gepresste Platten beziehungsweise Würfel aus Paraffinwachs. Ebenso wie Petroleumanzünder zeichnen sich die Paraffinanzünder durch die geringen Beschaffungskosten, die nahezu unbegrenzte Haltbarkeit und die leichte Entflammbarkeit aus. Hinzu kommt, dass Paraffinwachs völlig ungiftig ist und deutlich weniger stark riecht, als es bei Petroleumanzündern der Fall ist. Problematisch ist lediglich der leichte Paraffingeruch bis zur vollständigen Verbrennung der Anzünder sowie das leichte Rußen im Brennraum.
Holzwolle als Ofenanzünder
Feueranzünder aus Holzwolle bestehen ausschließlich aus sehr fein gehobeltem Holz, das im Nachhinein und Wachs getränkt und zu kleinen Zylindern verdrillt wurde. Das Brennverhalten gleicht damit dem Brennverhalten einer Kerze. Je nach Hersteller und Größe brennen diese Ofenanzünder acht bis zwölf Minuten und erzeugen dabei kaum Rauch oder störende Gerüche.
Holzanzünder aus Holzwolle sind damit leicht und sicher in der Handhabung und taugen dank ihrer langen Brenndauer hervorragend zum Entzünden des Kaminfeuers. Einziger wirklicher Nachteil der 100 Prozent ökologischen Anzünder ist ihre Größe. Im Gegensatz zu Paraffinanzündern lassen sich diese also kaum platzsparend lagern.
Kienspäne
Beim Kienspan handelt es sich um ein Holzstäbchen, das bereits in den Minen der Bronzezeit dazu diente, die finsteren Schächte zu erhellen. Später verwendete man die meist aus Kiefernholz bestehenden Holzstücke auch als Kamin- und Feueranzünder. Ihre lange Brenndauer erhalten die Kienspäne dadurch, dass die Kiefernhölzchen stark verharzt sind.
Brennspiritus
Brennspiritus ist im Grunde genommen nichts anderes als ein beinahe reiner Alkohol mit circa 95 Volumenprozent. Damit allerdings niemand auf die Idee kommt, den Klassiker unter den Flüssiganzündern auch für den Alkoholkonsum zu benutzen, ist Brennspiritus mit Vergällungsmitteln wie Methylethylketon (MEK) oder Denatoniumbenzoat1 versetzt.
Brennspiritus zeichnet sich durch seine hervorragende Entflammbarkeit aus und hat gegenüber Festanzündern den Vorteil, dass er sich flächig auf dem Brennstoff verteilen lässt. Allerdings ist die Brenndauer auch kürzer. Zudem erfordert der sichere Umgang mit Brennspiritus besondere Vorsicht.
Elektrische Kaminanzünder
Fließt Strom durch die Spule, heizt sich diese bis auf mehrere Hundert Grad Celsius auf und sorgt so dafür, dass sich das Feuer entzündet. Elektrische Kaminanzünder sind in der Anschaffung zwar teurer, können dafür aber unbegrenzt verwendet werden. Darüber hinaus fallen weder schädliche Gase noch Gerüche an.
Recycelte Ofenanzünder
Wer bei seinem Kamin besonders auf Ökologie achtet, der kann sich alternativ auch für Kaminanzünder aus Recyclingmaterialien entscheiden. Diese bestehen in der Regel aus wiederverwertetem Holz, Papier, Sägespänen, Pappe, diversen Zellstoffen sowie Wachs und präsentieren sich damit besonders nachhaltig. Immerhin werden auf diese Weise Abfälle wiederverwertet, sodass kein Baum gefällt werden muss.
Alternative: Holzanzünder selber machen:
Wenn Sie keine Holzanzünder kaufen möchten, können Sie diese auch mit wenig Aufwand selbst herstellen und dabei eine Menge Geld sparen. Und so geht’s:
Materialliste:
- Wellpappe
- Wachsreste (Kerzen, Gartenlichter etc.)
- Naturgarn
- Kochtopf
- Schere
- Zange
Kaminanzünder selber bauen (Anleitung)
- Schneiden Sie Wellpappe in circa 10 Zentimeter breite Streifen. Rollen Sie die Pappe eng zusammen und binden Sie die entstehenden Pappzylinder mit Naturgarn zusammen.
- Nehmen Sie alte Kerzen und Wachsreste zur Hand und schmelzen Sie das Wachs in einem Topf. Achten Sie darauf, dass die Hitze nicht zu groß ist, da das Wachs ansonsten verdampft.
- Sobald das Wachs geschmolzen ist, tauchen Sie die Pappzylinder ganz in das Wachs ein. Warten Sie 30 Sekunden, bis sich die Pappe vollgesogen hat, und lassen Sie Ihre Anzündhilfe Marke Eigenbau mit Hilfe einer Zange abtropfen.
- Legen Sie Ihre Anzünder auf ein Stück Pappe und warten Sie, bis das Wachs ausgehärtet ist. Nun können Sie die Wachsanzünder problemlos zum Anheizen Ihres Kamins oder Grills verwenden.
Welche Anzünder sind die besten?
An dieser Frage scheiden sich die Geister, denn „den“ universell besten Kaminanzünder gibt es nicht. Es kommt vielmehr auf Ihre individuellen Bedürfnisse und persönlichen Vorlieben als Anwender an. Die folgende Tabelle stellt dementsprechend die wichtigsten Merkmale der verschiedenen Anzünder-Typen gegenüber. Eines tun Sie in jedem Fall alle zuverlässig: das Feuer in Ihrem Kamin entflammen.
In folgendem: Die Vor- und Nachteile der Kaminanzünder in der Übersicht
>> Klicken Sie auf den entsprechenden Anzünder für ein passendes Angebot <<
Typ | Vorteile | Nachteile | Preisniveau | Nachhaltigkeit |
Petroleumanzünder* |
|
| Günstig | Mittel |
Paraffinanzünder* |
|
| Günstig | Mittel |
Holzwolle* |
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| Mittelpreisig | Hoch |
Kienspäne* |
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| Mittelpreisig | Hoch |
Brennspiritus* |
|
| Günstig | Mittel |
Recyclinganzünder (siehe Video oben) |
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| Günstig (in Eigenherstellung kostenfrei) | Sehr hoch |
Elektrische Kaminanzünder* |
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| Hohe einmalige Anschaffungskosten | Hoch |
- Denatoniumbenzoat ist der bitterste bekannte Stoff und dient somit dazu, beispielsweise kleine Kinder vor dem Schlucken giftiger Substanzen zu schützen – de.wikipedia.org/wiki/Denatoniumbenzoat