Sappie und Handsappie: Einsatzgebiete, Handhabung und Empfehlungen

Sappie und Handsappie
Sappie und Handsappie

Auch wenn die Technik in der Forstwirtschaft und Brennholzverarbeitung immer mehr Einzug hält, gibt es doch Aufgaben, die immer noch am besten per Hand erledigt werden. Dafür braucht es allerdings auch hochwertiges Handwerkszeug, wie den Sappie. Erfahren Sie, was ein gutes Sappie ausmacht, wie sich das Werkzeug in der Praxis sicher verwenden lässt und worauf Sie beim Kauf achten müssen. Um zu einem speziellen Thema zu gelangen, klicken Sie einfach auf den entsprechenden Unterpunkt im Inhaltsverzeichnis.

Was ist ein Sappie?

Das Sappie ist ein Mehrzweckwerkzeug in der Holzwirtschaft, das im Alpenraum unter dem ursprünglichen Namen „Griesbeil“ entwickelt wurde. Das heute je nach Region auch unter Namen wie „Sappel“, „Sappl“, „Zapin“ oder „Holzfuhrhaken“ bekannte Gerät wird in erster Linie zum Rücken und Wenden von Holz verwendet. Der gebräuchlichste Name „Sappie“ leitet sich vom italienischen Wort „zappa“ ab, was so viel wie Hacke bedeutet.

Allerdings gelangte der Begriff nicht direkt in den deutschen Sprachgebrauch, sondern hat im 19. Jahrhundert einen Umweg über das französische Militärwesen genommen. Hintergrund ist hier die Tatsache, dass französische Truppenhandwerker („Sappeure“) dieses typische Werkzeug mit sich führten.

Eigenschaften und Aufbau eines Sappies

Ein Sappie ist im Grunde genommen ein Werkzeug mit einem stabilen Holzschaft, an dessen Ende ein Kopf aus Stahl angebracht ist. Dieser Kopf ist dabei eine Kombination aus Hammerkopf und Wendehaken und kann damit auch sehr vielseitig eingesetzt werden. Einige Sappies haben zudem eine Rückenzahnung, dank derer das Werkzeug auch in gefrorenem Holz sicher eingeschlagen werden kann.

Sappie Aufbau
Aufbau kurz erklärt am Ochsenkopf Sappie

Das typische Sappie verfügt über einen etwa einen Meter langen Stil und einen gut 25 bis 30 Zentimeter langen Kopf mit seiner typischen Hakenform. Der lange Stil ermöglicht es dem Nutzer wiederum, den etwa 1.100 bis 1.300 Gramm schweren Kopf mit möglichst geringem Kraftaufwand maximal zu beschleunigen, sodass dieser tief in das Holz eindringen kann. Der typische Winkel von gut 120 Grad zwischen dem Schaft und dem Stahlhaken sorgt zudem dafür, dass die Holzstämme optimal aus dem Schwung heraus getroffen werden.

Mit dem Sappie richtig arbeiten

Für das vielfältige Sappie gibt es viele Anwendungszwecke. Der Hauptanwendungsbereich konzentriert sich jedoch auf das Wenden und Ziehen von Holzstämmen im Wald. Dazu wird das Gerät in einer schwingenden Schlagbewegung geführt, sodass der Stahldorn tief in das Holz eindringen kann. So eignet sich der Sappie beispielsweise hervorragend, um Meterholz oder längere Stücke nach dem Zersägen des Stammes zu einem Zwischenlagerplatz zu verrücken.

Schlägt man das Werkzeug in die Kopfseite der Stämme ein, eignet sich das Sappie zudem hervorragend als Hilfsmittel zum Aufrichten von Stämmen vor dem Spalten mit einem Holzspalter. Alternativ lässt sich das Werkzeug auch als Tragehilfe für leichtere Stämme verwenden, die dank des eingeschlagenen „Zusatzgriffs“ bequem geschultert werden können. Dank der flachen Rückseite des Kopfs eignet sich das Sappie im Zweifelsfall auch als Hammerersatz zum Einschlagen von Nägeln oder Spaltkeilen.

Handsappie oder Sappie? Die Unterschiede

Das Handsappie ist prinzipiell gleich aufgebaut wie sein „großer Bruder“. Wie der Name es bereits andeutet, ist das Handsappie mit einer Stiellänge von zwischen 30 und 80 Zentimetern deutlich kürzer. Zudem verfügt die etwas handlichere Variante auch über einen leichteren Kopf, der je nach Modell zwischen 400 und 600 Gramm auf die Waage bringt.

Durch die kompakten Ausmaße verliert das Werkzeug allerdings seine Schwungmasse, wodurch es sich nicht mehr für grobe Rück- und Wendearbeiten mit großen Stämmen eignet. Der Einsatzbereich des Handsappies konzentriert sich damit auf kleinere Holzstücke. Auch als Hammerersatz eignet sich der kleine Bruder des Sappies deutlich besser, da durch den kürzeren Stiel mehr Kontrolle ausgeübt werden kann.

Die Kaufkriterien – Darauf müssen Sie achten

Beim Kauf eines Sappies spielen einige Kriterien eine Rolle, denn immerhin ist die Arbeit im Forst nicht ganz ungefährlich. Damit das Werkzeug sicher in der Hand liegt, empfehlen sich Modelle mit ergonomisch geschwungenem Stiel aus robustem Material wie Holz. Zusätzlich gummierte Griffstücke versprechen zudem mehr Halt und ermöglichen damit nicht nur effizienteres Arbeiten, sondern reduzieren auch das Unfallrisiko.

Auch die eigene Körpergröße spielt beim Kauf eine große Rolle. Wer in optimal aufrechter Position sicher arbeiten möchte, der braucht auch ein Sappie, dessen Stiel zur Körpergröße passt. Ist das Werkzeug beispielsweise zu kurz, muss sich der Benutzer bei der Arbeit bücken, was sowohl den Rücken belastet als auch das Unfallrisiko durch „Fehlschläge“ erhöht. Gleiches gilt für zu lange Werkzeuge.

Der letzte große Punkt ist die Sappie-Art, wobei hier die Beschaffenheit des Kopfes gemeint ist. Während sich klassische Tiroler Sappies als Allzweckwerkzeuge für den Großteil des Jahres eignen, sind die sogenannten Biber Sappies durch ihren gezackten Rücken bei Frost beziehungsweise generell im Winter die bessere Wahl.

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Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 0:53 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

 

Unfallverhütung bei der Arbeit mit dem Sappie / Handsappie

Das A und O für das sichere Arbeiten mit dem Sappie ist neben dem passenden Werkzeug der geübte Umgang. Bevor das Sappie erstmals im Wald eingesetzt wird, sind also einige Trockenübungen empfehlenswert. Vor jeder Verwendung sollte das Werkzeug zudem auf Schäden kontrolliert werden, denn nichts ist verheerender als ein lockerer Sappie-Kopf, der als 1.300 Gramm schweres Geschoss unkontrolliert durch die Luft fliegt. Da solche Dinge dennoch immer passieren können, ist bei Forstarbeiten mit Sappie und Handsappie immer eine geeignete Schutzkleidung zu tragen. Am wichtigsten ist bei der Arbeit im Wald allgemein der Helm.

Da die Schienbeine durch das Abrutschen des Werkzeugs besonders gefährdet sind, macht auch das Tragen von speziellen Schienbeinschützern Sinn. Bei schlechter Witterung wie zum Beispiel bei Schnee ist auch die Sichtbarkeit des Werkzeugs ein entscheidendes Sicherheitskriterium für andere Personen, mit denen der Nutzer gemeinsam im Wald arbeitet. Leuchtende Farben wie Rot, Orange und Geld sind dementsprechend ein Vorteil aber kein Muss. Da aber auch Signalfarben nicht vor Unachtsamkeit schützen, sollte vor der Benutzung immer sichergestellt sein, dass sich niemand im Gefahrenbereich befindet.